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Unterägeri. 8. Aug. 1933

Liebster Alois!

In später Abendstunde nur schnell ein paar Zeilen. Bist gut heimgekommen und hast jetzt noch geschlafen? Denke wohl: Bedaure sehr, dass ich mich so wenig mit Dir unterhalten konnte, hätt so gern ein paar trauliche Worte getauscht. Aber es hat wieder nicht sein sollen. Du bist vielleicht mit etwas unzufriedenen Gefühlen weggegangen, was ich wohl begreifen kann und mir selber leid ist, aber Du wirst auch 2 einsehen, dass es kaum zu ändern war. Nun ist der Aegeri-Markt vorbei und glücklich verlaufen. Sonntag und Montag hatten wir Tanz, aber meistens Platz genug. Ich war wie gewohnt im Restaurant. Dies wär gottlob vorbei, und wenn der Familienzuwachs noch überstanden wär, möchte ich Schwyz und die Stoosbahn wieder sehen. Einstweilen heissts sich noch gedulden. Nun, mein Lieber, ich muss schlafen. Denke, es war wenig, aber von Herzen. Hoffe, dass Du Dich gut befindest und auch 3 einmal ein Zeichen gibst.

Behüt Dich Gott, lieber Alois, und sei gegrüsst und geküsst

von Deinem treuen

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Welche Telef. No hat Schlattli?

                            Käthy

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