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Salinas (Calif), den 07. Juni 1931

Mein Liebstes!

Nachdem wieder ein Tagewerk vollbracht, will ich mich niedersetzen um meine Gedanken für eine Weile zu Dir ziehen zu lassen. Und zwar treibt mich ein freudiges Ereignis this zu tun. Ich habe nämlich diese Woche Bericht von Mr. Messmer erhalten und er schreibt mir, dass er mit den massgebenden Persönlichkeiten der Strassenbahngesellschaft gesprochen und es jedenfalls möglich ist, dass ich eine Stelle erhalten werde, was Dir gewiss auch gefallen wird. Ich musste nun zwei Anmeldungen schreiben, eine an Herrn Klein, Direktor der Strassenbahnen und eine an die Direktion an die Brunnen-Morschach-Bahn, auch dem Mr. Messmer musste ich wieder schreiben. Messmer schrieb mir, dass ich vielleicht an der Brunnen-Morschach-Bahn arbeiten müsse bis ich eine Stelle als Tramführer erhalte. Aber das macht ja nichts. Muss nun abwarten, was sie mir etwa schreiben, aber wie es scheint ist alles auf guten Wegen. Messmer schaut 2 schon, dass es recht herauskommt. Und was sagst Du, mein Liebchen, nun dazu? Ich hoffe es macht Dir auch Freude, darum habe ich es Dir geschrieben ohne Deine Antwort auf meinen letzten Brief abzuwarten.

Neues weiss ich sonst nicht viel. Vorletzten Samstag hatten wir wieder ein Schweizertanz, es waren etwa 30 Männer und 13 Mädchen und Frauen, es ging wieder recht gemütlich. Mein Bruder Josef hat mir nie mehr geschrieben, seit er im Hospital war, denke aber er ist in Ordnung, sonst hätte ich schon Bericht. Will nun für heute schliessen mit vielen herzinningen Grüssen und Küssen Dein treuer

                                  Louis

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